Die Künstlerin präsentiert die Serie Deo et homines... als Antwort auf den erstarkenden deutschen Nationalismus, sowie Islamophobie und Antisemitismus.. Sie erkundet dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede von drei monotheistischen Religionen in Berlin.
„Wie ist das mit dem Glauben? Mit der Religion? Welche wähle ich bloß? Muß ich wählen? Die unterschiedlichen monotheistischen Religionen ähneln sich stark in ihrer Ausübung. Alle werfen sich nieder, verbeugen sich und nicht zu vergessen, preisen ihren einzigen „wahren“ Gott – egal wie er genannt wird: GOTT“/Adonai/ JHWH. Fragt man mich nach meiner Religion, antworte ich ganz klar: weiß ich nicht, hab ich nicht. Bin ich gläubig? Sicher, irgendwie schon.
Die Kirchen, Synagogen und Moscheen sind wie Theaterbühnen auf denen Rituale aufgeführt werden – mal pompöser, mal schlichter. Der Mensch, so scheint es mir, braucht diese Bühne – braucht einen Weg sich mit dem Leben auseinanderzusetzen. Blick nach oben zu „Gott“ gerichtet, Blick demütig nach unten, Verbeugung… Ist das nun ein Christ, ein Muslim, ein Jude oder vielleicht ein Buddhist? Ich als, sagen wir mal, atheistisch erzogener Mensch, schaue auch zum Himmel, wenn ich Fragen habe und auch demütig nach unten, wenn ich mich auf mich konzentriere. Nur das Verbeugen bleibt weg. Fehlt es mir da an der Demut? Vor Gott, vor dem Leben?
In meinem Fotoprojekt „Deo et homines...“ suche ich nach den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden innerhalb der drei monotheistischen Religionen. Was ich dabei finde ist ein stark inszeniertes Schauspiel der Prediger. Was allerdings genauso zu finden ist, ist ein in den einzelnen Menschen tief sitzender Glaube an – ja, an was?”
Carla Pohl, 2017