Tiamat und tief ist mein Irrtum
Tiamat, die Göttin des Chaos, ist immer da und dann wieder unsichtbar. Sie rennt hinter dir her und verschwindet wieder. Sie ist die zerstörerische Kraft, aus der wir etwas Neues schaffen. Tiamat ist furchterregend, und deshalb gebe ich mich ihr hin. Sie ist die große Dame des Chaos. Sie ist die Herrin der Ewigkeit, der Nacht, der Tiefe und des Wassers.
Tiamat lädt ein, lässt dich allein - kopflos. Sie mischt auf, wechselt, kommt und geht, wie es ihr passt. Sie schaltet dich aus und verrät dir ihr Geheimnis nicht, lässt dich allein auf der Suche - allein im Nirgendwo. Auf den ersten Blick ergibt Tiamat keinen Sinn. Auch nicht auf den zweiten und dritten und so weiter. Erst der zehnte (?) Blick ergibt einen gewissen Sinn, denn irgendwann gibt es wieder eine Ordnung, aber trotzdem ist Tiamat da, denn das ist physikalisches Gesetz.
Tiamat ist dieser kleine, zarte Flügelschlag des Schmetterlings. Sie kann alles und auch nichts sein. Im ersten Moment nicht sichtbar - nur ein Gefühl - leicht, zart, kraftvoll. Tiamat ist dieses Aufblitzen von Tausenden von Dingen im gleichen Moment - nicht greifbar. Tiamat bringt die Welt durcheinander, unsere eigene und die ganze Welt. Sie zerlegt die Ordnung in ihre Einzelteile und wirbelt alles durcheinander. Tiamat bringt die Angst und den Zorn hervor - ohne zu vergessen, dass es genau das braucht, um in die bedingungslose Liebe und Freiheit zu gelangen.
Es lohnt sich nicht, gegen Tiamat zu kämpfen. Es ist vielmehr dieser eine Schritt zurück, um das große Ganze zu betrachten und die Dinge wieder in die richtige (neue) Ordnung zu bringen, die dann nicht mehr so sind, wie sie waren. Was es für eine Freundschaft mit Tiamat braucht, ist, sich ihrem Chaos, ihrer Verwirrung zu stellen, dann kann der Antagonist in veränderter Form wiederkommen. Tiamat ist manchmal wie die Büchse der Pandora, aber es lohnt sich, auf den Grund der Büchse zu gehen. Tiamat bringt dich dorthin. Da ist diese tiefe Liebe - eine Liebe, die unbeschreiblich ist, wie ein dunkler, tiefer Teich.
Irrtum Tiamat and deep is my folly
Tiamat, the goddess of chaos, is always there and then invisible again. She runs after you and disappears again. She is the destructive force from which we create something new. Tiamat is scary and that's why I give myself to her. She is the big lady of Chaos. She is the mistress of eternity, night, depth and water.
Tiamat invites, leaves you alone - headless. She mixes up, changes, comes and goes as it suits her. She turns you off and doesn't tell you her secret, leaves you to search - alone in nowhere. At first glance, Tiamat makes no sense. Not even at the second and third and so on. Only the tenth (?) look makes some sense, because at some point there is some order again, but nevertheless Tiamat is there, because this is physical law (in both directions).
Tiamat is that small, delicate flap of the butterfly's wings. She can be everything and also nothing. Not visible in the first moment - just a feeling - light, delicate, powerful. Tiamat is this flashing of thousands of things in the same moment - not tangible. Tiamat upsets the world, our own and the entire world. She divides the order into its individual parts and whirls everything upside down. Tiamat brings out the fear and the anger - without forgetting that it needs exactly that to get into the unconditional love and freedom.
It is not worth fighting against Tiamat. It is rather this one step back to look at the big picture and to bring things back into the right (new) order, which then are no longer as they were. What it takes for a friendship with Tiamat is to face her chaos, her confusion, then her antagonist can come back in a changed form. Tiamat is sometimes like pandora's box, but the bottom of the box is worth going to. Tiamat takes you there. There is this deep love - a love that is indescribable, like a dark deep pond.
